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SDA mit kühlendem Effekt

Mit voranschreitender Klimaveränderung nimmt auch die Hitzebelastung in den Städten und Agglomerationen in der Schweiz zu. In städtischen Gebieten wird die Sommerhitze durch den Hitzeinseleffekt verstärkt. Dies bedeutet, dass sich dicht bebaute Gebiete mit vielen versiegelten Flächen und eingeschränkter Luftzirkulation tagsüber stärker erwärmen und in der Nacht weniger abkühlen als die umliegenden ländlichen Gebiete. Als Massnahme zur Anpassung an den Klimawandel wurden in der Schweiz mehrere sogenannte «kühle Strassenbeläge» getestet. Diese Beläge weisen eine hellere Oberfläche auf, reflektieren dadurch einen grösseren Teil der Sonnenenergie und heizen sich dadurch bei Sonnenschein weniger stark auf. 

Bei den untersuchten SDA-Belägen wurde als aufhellende Technologie das Verfahren des Kornersatzes mit hellem Gestein angewendet. Hierbei werden im Mischgut die dunkelgrauen Gesteinskörner durch hellere Gesteinskörner ersetzt. 

Des Weiteren wurden auch unterschiedliche Oberflächenbehandlungen getestet. Da bei neu eingebauten Belägen alle Gesteinskörner von schwarzem Bitumen ummantelt sind, kommt das hellere Gestein erst nach Abtrag des Bitumens zu Vorschein. Um diesen Bitumenabtrag zu beschleunigen, kann der oberste Bitumenfilm durch Abschleifen oder Wasserstrahlen entfernt werden. 

In den ersten drei Jahren des Monitorings wurde festgestellt, dass die Oberflächentemperaturen der aufgehellten SDA-Belägen während der Nachmittagshitze in Hitzeperioden etwa 3 bis 6 °C kühler waren als konventionelle SDA-Beläge. 

Diese Ergebnisse zeigen somit die möglichen Synergien von Lärm- und Temperaturminderung. Die Forschung zu kühlen Strassenbelägen wird in den nächsten Jahren fortgesetzt.