Anpassungen Rezeptur - akustisches Optimierungspotenzial
Die Studie Präzisierung Ausführungsbestimmungen Akustik SDA-Beläge 2022 1 nutzte umfangreiche Praxiserfahrungen, um die Einbauparameter von semi-dichten Asphalten (SDA-Belägen) zu optimieren und deren akustische Wirksamkeit zu verbessern.
Die Auswertung zeigte, dass die in der Norm VSS 40 436:2019 / SNR 640 436:2015 zugelassene Vielfalt an Mischungen zu grossen Unterschieden in der akustischen Qualität führt. Besonders deutlich wurde, dass die Einbauparameter – vor allem der Marshall-Hohlraumgehalt, die Kornzusammensetzung (Füller- und Sandanteil) sowie die Verdichtung – einen massgeblichen Einfluss auf die akustische Leistungsfähigkeit haben.
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SDA 8 |
SDA 4 |
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Optimaler Hohlraumgehalt (MPK) |
15% |
15% |
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Bereich Hohlraumgehalt (MPK) |
13-17% |
13-17% |
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Erfahrungswerte Anforderungen an Feinanteile: Zusätzliche Anforderungen: |
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Bindemittel |
Es ist sicherzustellen, dass ein Bindemittel mit nicht zu tiefem Erweichungspunkt gewählt wird (≥65°C). |
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Kontrollierter Herstellungsprozess |
Es wird empfohlen, die Prozesse auf der Anlage zu testen und für die Aufbereitung des Mischgutes möglichst konstant zu halten, um die Mischgutqualität nicht zu gefährden. Überhitzung des Mischgutes ist zu vermeiden, um die Langzeiteigenschaften des Bindemittels nicht zu beeinträchtigen. |
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Lagerung & Transport |
Thermoisolierte Mulde und geeignete Abschiebetechnik empfohlen, um Entmischung zu vermeiden |
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*optimaler Bereich
**erweiterter Bereich: zusätzliche Anforderungen zwingend berücksichtigen
Mit QuietPave Mix kann bereits in der Planungsphase erkannt werden, ob die Asphaltmischung optimal auf Lärmminderung und Haltbarkeit ausgelegt ist. Die Webapplikation kombiniert CPX-Messungen, Materialdaten und KI-gestützte Analysen, um eine wissenschaftlich fundierte Optimierung von SDA 4-Belägen zu ermöglichen. So vermeiden Sie teure Fehlentwicklungen und minimieren das Risiko, dass ein Belag seine lärmmindernde Wirkung nicht wie gewünscht entfaltet.
Die oben aufgeführten Empfehlungen basieren auf dem aktuellen Forschungsstand. Es ist zu beachten, dass bei der Untersuchung von bivariaten Beziehungen in einem multivariaten und komplexen Umfeld das Erreichen eines bestimmten Zielwertes nicht automatisch eine gute akustische Leistung bedeutet, da andere relevante Parameter ausserhalb des optimalen Bereichs liegen können. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass der optimale Bereich bestimmter Parameter erweitert werden kann, sofern ein anderer Einflussparameter dies kompensiert und damit die akustische Leistung dennoch positiv ausfällt. Die G+P AG ist bestrebt die Erfahrungswerte bei Vorliegen neuer Erkenntnisse die Grenzwebereiche weiter zu untersuchen und ggf. auszuweiten.